Kapelle des Krankenhauses DeLaTour
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Der Entwurf basiert auf den Motiven der 4 Elemente, hier umgesetzt als Erde, Licht, Luft und Wasser.
Jedes Element erscheint in der Kapelle zweimal, einmal im Kleinen, einmal im Großen.
Da es ein Krankenhaus für Suchtkranke ist, war es mir wichtig, dass eine Klarheit und Offenheit im Entwurf erkennbar wird, die den Menschen fassen und auch erfassen, ohne ihm die Freiheit zu nehmen und doch gleichzeitig die Dialektik zwischen bodengebender Haltlosigkeit und gefasster Freiheit ermöglicht.
Licht – Altar und Chorraum/Glaswand
Das farbige Glas lässt den Raum durch das Licht verändern, abhängig von Jahres- und Tageszeit und vom direkten Sonnenlicht eine Lichterscheinung, die auch als Eigenlicht der Farbe leuchtet.
So scheint das Unsichtbare im Sichtbaren hindurch. Die Mystik als Lichterscheinung ermöglicht ein zweites Hinschauen.
Der Mensch und Gläubige hat die Möglichkeit, sich von den Farben und Flächen einladen zu lassen, ein Eingeladensein in das Geheimnis der Lichterflut, der Lichtquelle, als Quelle unseres Lebens.
Das Erkennen einer Lichtgestalt, eines Lichtbotens, eines Engels, steht somit für die Erkenntnis, das Erkannt – werden.
Erde – Fußboden( Teppich) und Lesepult
Das Wort als feste Zusage – deswegen der direkte Bezug der Erde.
Die Erde hält uns am Boden, sie ist verlässlich und wir können uns ihrer sicher sein.
Diese Sicherheit, diese Verlässlichkeit hören die Gläubigen im Wort Gottes.
Ein Halt trotz aller Haltlosigkeit
Eine Verlässlichkeit trotz aller Bodenlosigkeit.
Luft – Kreuz und Deckengestaltung
Durch Jesus Christus hat der Tod seinen Schrecken verloren und an Leichtigkeit gewonnen, der Tod als Wink der Ewigkeit
Stoff hat etwas sehr Leichtes und unerwartet Sanftes. Der Himmel, hier die Stoffabhängung, bricht nicht über uns zusammen, sondern beschützt uns. Jeder Windhauch wird vom Stoff in Bewegung umgesetzt.
So wie Erbarmen und Empathie die Bewegung der Christen ist, durch die wir es schaffen, die Welt zu verändern, etwas in Bewegung zu setzen
... der Geist Jesu der uns bewegt ...
Wasser – Wasserkunst/ Becken und partizipative Wandgestaltung
Der blaue Wandfries wurde mit Patienten des Krankenhauses nach einem vorher erprobten Konzept gemeinsam gemalt. Es ist eine partizipatorische Gemeinschaftsarbeit.
Das Erlebnis der Wasserkunst , des sogenannten kleinen Taufbeckens, erfahren die Menschen erst, wenn sie sich bis zu der totalen Öffnung des Raumes ganz nach Vorn wagen, in unmittelbarer Nähe zu dem Glaskreuz.
Um Nähe erfahren zu können müssen wir Menschen uns weit nach vorn wagen.
Hier haben die Menschen die Möglichkeit sich ganz der Landschaft zu öffnen und sind doch gehalten.
Die Kapelle ermöglicht dem Besucher ein schrittweises Öffnen der Landschaft hin, ein schrittweises Öffnen der eigenen Seele, der eigenen Beziehung zum Leben, zu Gott, deswegen der Psalm außen an der Kirche:
Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Hildegard Strutz
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